Samstag, 11. Juni 2016
Seh- und Hörorgane
Menzius war der bedeutendste Nachfolger Konfuzius und reformierte dessen philosophische Denkrichtung. Er versuchte als erster in der chineschischen Geistesgeschichte das Konzept der Menschlichkeit auch antrophologisch zu begründen. Er setzte sich Bewusst mit der Frage nach der Natur des Menschen auseinander. Er sagte, dass der Verstand des Menschen das Edelste sei und an einer anderen Stelle meinte er, dass das Mitgefühl den Menschen heraushebe und dass alle Menschen gleich sind. Weshalb es doch so grosse Unterschiede beim Menschen gibt, so Menzius:

»Die Seh- und Hörorgane denken nicht und werden von den Dingen nur getäuscht. Wenn diese Organe mit der Ausswenwelt in Kontakt kommen, werden sie irregeführt. Aber das Herz denkt. Durch Denken kann man das Gute des Menschen erfassen; ohne Denken kann man das Gute des Menschen nicht erfassen. » Menzius 370 v. Chr. - 290 v. Chr.

Diese Aussage von Menzius ist genial und erklärt ein Stück weit das Gute und das Böse im Menschen. Sie ist aber auch der Versuch einer Erklärung, warum der Mensch seinen Mitmenschen lieben kann, warum man andere Menschen respektiert, oder eben auch hassen kann.

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