Samstag, 20. August 2016
An diesem Drehpunkt scheitern wir Menschen
Es gib immer wieder Schnittpunkte im Leben, wo wir Menschen der Meinung sind, alles gegeben und getan haben was in unserer Möglichkeit liegt. Dann straucheln wir an einer Gegebenheit und würden alles am liebsten dem Schicksal überlassen.

An solchen Drehpunkten scheitern wir Menschen meistens und auch ich muss immer wieder meine Gedankengänge von neuem ausrollen, mir klar werden lassen, was jetzt das Richtige oder das Falsche ist. Der Mensch ist für das Leben und nicht nur für das Denken geschaffen worden. Verweilt man nur im Denken, kann einem schnell der Boden unter den Füssen weggezogen werden.

In einem Brief schrieb Hermann Hesse: »Ich glaube, dass trotz des offensichtlichen Unsinns das Leben dennoch einen Sinn hat, ich ergebe mich darein, diesen letzten Sinn mit dem Verstand nicht erfassen zu können, bin aber bereit, ihm zu dienen, auch wenn ich mich dabei opfern muss. Diesen Glauben kann man nicht befehlen und sich nicht zu ihm zwingen. Man kann ihn nur erleben. Wer es nicht kann, der sucht seinen Glauben dann bei der Kirche oder bei der Wissenschaft oder bei den Patrioten oder Sozialisten oder irgendwo, wo es fertige Moralen, Programme und Rezepte gibt«. (Briefe: Hermann Hesse 1877 – 1962)

Eine typische Situation, mit den zwei Seelen in einer Brust, beschreibt Hesse in seinem Buch Steppenwolf:

»Der Mensch ist keine feste und dauernde Gestaltung, er ist vielmehr ein Versuch und Übergang, er ist nichts anders als die schmale, gefährliche Brücke zwischen Natur und Geist. Nach dem Geiste hin, zu Gott hin treibt ihn die innerste Bestimmung, nach der Natur, zur Mutter zurück zieht ihn die innigste Sehnsucht; zwischen beiden Mächten schwankt angstvoll bebend sein Leben. Was die Menschen jeweils unter den Begriff »Mensch« verstehen ist stets nur eine vergängliche bürgerliche Übereinkunft.

Obwohl Harry (Hauptperson/Steppenwolf) vom Ziel der Menschwerdung mehr bewusst ist als den Bürgern, macht er doch die Augen zu und will nicht wissen, dass das verzweifelte Hängen am Ich, das verzweifelte Nichtsterben wollen der sicherste Weg zum ewigen Tode ist, während Sterben können, Hüllenabstreifen, ewige Hingabe des Ichs an die Wandlung zur Unsterblichkeit führt«.

Schöner kann man diesen Konfliktpunkt gar nicht umschreiben.

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Donnerstag, 18. August 2016
Herbst

Thor schwingt immer wieder seinen Hammer, lokal, auch in der Freundin-Region. Ein untrügerisches Zeichen, dass der Sommer sich seinem Ende zu neigt.

Die Jahreszeiten wiederholen sich, wie vieles andere im Leben auch und diese Zeit stimmt mich immer wieder etwas traurig.

Durch die Umwandlung und Wiederverwertung dient in der Natur dem Wachstum und dem Entstehen neuen Lebens. So ist in der Natur das Verwelken und der Tod nicht das wirkliche Ende, sondern der Beginn von neuem Leben und so stehen auch wir Menschen, alle in diesem Kreislauf von Erblühen, Verwelken und Sterben in einer fortwährenden Verwandlung.

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Mittwoch, 17. August 2016
Ferienzeit
Die Züge sind überfüllt. Ein deutliches Zeichen, dass für »Viele« die Zeit des wohltuenden »Nichts-Tun« vorüber ist.

Meine Zeit des Nicht-Viel-Tuns kommt gegen Ende des Monats.

Doch vorerst ist Arbeit angesagt.

Heute ist ein Leben ohne Ferien kaum noch denkbar. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts kannte man diesen Brauch, »In die Ferien gehen,« überhaupt nicht. So musste dieses »Ferien-Bedürfnis« dem Volk schmackhaft gemacht und gwinnbringend verkauft werden.

Und Heute, wo dieser Brauch sich eingebürgert hat, können wir uns als Ferien-Gäste so richtig abzocken lassen.

Ein schlau eingefädeltes Geschäft und wohltuend, insofern man es sich leisten kann.

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Dienstag, 16. August 2016
Gartensitzplatz
Vom letzten Samstag auf Sonntag konnte ich nicht schlafen. Der Reflux setzte mir arg zu.

So setzte ich mich mitten in der Nacht auf den Gartensitzplatz, genoss die Ruhe der Dunkelheit, betrachtete den Mond, die Sterne.

Diese Unendlichkeit fordert meine Froschperspektive-Dasein immer wieder von neuem heraus und jedesmal wird mir die Kleingeistigkeit des Menschen bewusst.

Wir Menschen haben zwar viel erreicht, seit wir uns aus der Umarmung des Urschlamms befreien konnten, doch letztlich scheitern wir Menschen an unserem Egoismus.

»Unendlichkeit. Dieses Wort, ebenso wie Gott, Geist und noch so einige Ausdrücke, die es entsprechend in allen Sprachen gibt, ist keineswegs die Bezeichnung für eine Vorstellung, sondern lediglich für ein Streben dahin.«

Edgar Allan Poe 1809 - 1849

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Sonntag, 14. August 2016
Das Paradox unserer Zeit
Der amerikanische Schauspieler und Komiker George Carlin hat anlässlich des Todes seiner Frau diesen Text erfasst:

»Das Paradox unserer Zeit ist: Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude. Wir haben grössere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Experten, aber auch mehr Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.

Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus; wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.

Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.

Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.

Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns. Wir machen grössere Dinge, aber nicht bessere.

Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt. Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.

Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten. Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.

Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der grossen Männer und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen. Es ist die Zeit des grösseren Familieneinkommens und der Scheidungen, der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhause. Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln und der Wegwerfmoral, der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts. Es ist die Zeit der Pillen, die alles können: Sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns. Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben statt im Laden, wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und wo sie die Wahl haben: Das Leben ändern - oder den Text löschen.

Vergesst nicht, mehr Zeit denen zu schenken, die Ihr liebt, weil sie nicht immer mit Euch sein werden. Sagt ein gutes Wort denen, die Euch jetzt voll Begeisterung von unten her anschauen, weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch sein werden. Schenkt dem Menschen neben Euch eine heisse Umarmung, denn sie ist der einzige Schatz, der von Eurem Herzen kommt und Euch nichts kostet.

Sagt dem geliebten Menschen: Ich liebe Dich' und meint es auch so. Ein Kuss und eine Umarmung, die von Herzen kommen, können alles Böse wiedergutmachen. Geht Hand in Hand und schätzt die Augenblicke, wo Ihr zusammen seid, denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr neben Euch sein. Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen, findet Zeit, alles was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen, - denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns den Atem berauben.«

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Freitag, 12. August 2016
Medikamente

Doch noch ein bisschen Sonne, gestern Abend auf der Nachhausefahrt.

Danach ging es noch kurz in die Arztpraxis, Medikamente abholen. Früher, wenn ich zum Arzt musste, ging ich mit einer Schachtel Medikamente raus und heute trage ich gleich eine Tragtasche vollgestopft mit Chemie und anderen Mitteln nach Hause. Bei dieser Menge könnte man doch gleich den Überblick verlieren.

Ich möchte jetzt nicht Wissen, wer und wie viel an diesen Medikamenten verdient wird.

Wie heisst es doch so schön: »Des einen Leid ist des anderen Freud«.

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Mittwoch, 10. August 2016
Nach der Sonne kommt der Regen
Wie heisst es so schön?

Nach der Sonne kommt der Regen, oder umgekehrt?

Eine Kaltfront hat die Sonne vertrieben, alles ist Grau in Grau verhangen. Regen, begleitet von Thor und ab 1600 Meter sogar Schnee.

Nein!

Dabei habe ich meine Sommerferien noch gar nicht bezogen. Erst Ende dieses Monats werde ich nach Graz reisen, meine Tochter besuchen. Hoffe, dass das Wetter sich nochmals erholt.

Auf den Winter-Blues kann ich zurzeit gut verzichten.

»Ein Regenschirm ist ein Kleidungsstück, das - mitgenommen - für schönes Wetter sorgt.« Autor unbekannt.

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Dienstag, 9. August 2016
Jahreszeit
In dieser Jahreszeit liebe ich das frühe Aufstehen ganz besonders.

In der Morgendämmerung erscheint alles so sauber und frisch. Angemehme Kühle herrscht. Der Himmel färbt sich gelb, orange am Horizont, wenn die Sonne aufgeht. Das Farbenspiel der aufgehenden Sonne spiegelt sich auf der Wasseroberfläche des Zürichsees.

Sich an solch schönen Tage im Büro zu verkriechen, hinterlässt einen bitteren Geschmack.

Da kommt mir ein Spruch von Laotse in den Sinn, ein Motivations Spruch für den heutigen Tag.

»Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.« Laotse 6. Jahrhundert v. Chr.

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Montag, 8. August 2016
Abnehmen
Zurzeit nehme ich wieder ab, nicht gewollt.

Es gibt Menschen, die würden gerne ein paar kg abgeben und ich verliere ein kg nach dem andern. Unklar ist, wieso? Doch diese Frage stelle ich mir schon gar nicht mehr.

Das Wochenende ist vorüber und eine weitere Bürowoche steht an. Im Eilzug sind die Tage und Wochen vorüber gezogen. Sonne und Regen wechselten einander ab.

An der herrlichen Blätterpracht der Bäume erkennt man, dass sie ihren kollektiven Selbstmord vorbereiten. Die schattige Kraft des Todes schreitet voran, so wie ihn die lichte Kraft des Lebens erschaffen hat. Mit diesen Anzeichen des kommenden Herbstes werden sich die Gesetze des Todes mehren, bis die starre des Winters alles eingenommen hat.

Doch vorerst hoffe ich auf ein paar warme Sommertage, bis der Winter-Blues die Regie übernimmt.

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Samstag, 6. August 2016
Die ewige Frage nach Sinn des Lebens
Eine Frage sollte man sich eigentlich nie stellen, nämlich diejenige, nach dem Sinn des Lebens.

Stellt man die Frage einhundert mal, gibt es einhundert verschiedene Antworten und auch wenn ich die Antwort kenne, stelle ich mir diese Frage trotzdem immer wieder. Es ist genauso, als wenn Monet oder van Gogh gefragt hätten, ob ihre Malerei Sinn macht, wenn die Fotografie doch kommt?

»Was war zuerst da, Huhn oder Ei?«

Über diese Frage gibt es schier unzählige POSTs im Internet. Irgendwo habe ich gelesen, dass Experten aus England beweisen wollten, dass das Ei zuerst da war. Im Prinzip sind beide Antworten richtig und falsch, es ist die Schlussfolgerung aus der Antwort, genauso wie bei der Frage nach dem Sinn des Lebens.

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