Donnerstag, 16. Juni 2016
Froschperspektive
Konfuzius (541 vor Chr. – 479 vor Chr.) sagte schon: »Der Weg ist das Ziel«, und meinte damit, dass wir immer ein Ziel vor Augen haben sollten, aber nicht, dass das Ziel das Wichtigste ist, sondern das Suchen des richtigen Weges, der zum Ziel führt. Das sieht man im Bereich des sozialen Lernens, wo der Lernprozess von fast grösserer Bedeutung ist, als das Ergebnis selbst. Genauso verhält es sich mit den Träumen des Menschen. Erfüllt man sich einen bestimmten Traum im Leben, stellt man vielleicht fest, dass der Traum schöner war als das Ziel, aber der Weg zu diesem Ziel bedeutet Leben und dies ist die wahre Bedeutung des Satzes von Konfuzius.

Ich persönlich muss mich jeden Tag von neuem auf raffen, meine Froschperspektive verlassen und das Geschehene aus höherer Warte zu betrachten und zu beurteilen. Wenn man dies Bewusst macht, darf man plötzlich grössere Zeiträume überblicken und die übergeordneten Zusammenhänge erkennen. Man darf die Dinge so sehen wie sie sind, frei von Bewertungen. Aus dieser Sicht heraus entwickle ich immer mehr die Haltung, dass die im Bewusstsein verankerten Grenzen dem höheren Urteil des Lebens zu überlassen sind.

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