Freitag, 10. Juni 2016
Montag ist in Sicht
Montag ist in Sicht.
Werde am nächsten Montag, nach 5 Wochen »Krank-Geschrieben-Sein«, die Arbeit wieder aufnehmen. Für wie lange weiss ich nicht, mein gespür sagt mir, Früh-Pension ist angesagt.

Mit dem Arbeitsbeginn macht auch der verregnete Sommer endgültig schlapp. Regen und nochmals Regen, eigentlich nichts neues, doch schon am Samstag fallen die Temperaturen allmählich in den Keller. Wenn Darwins Evolutionstheorie sich als richtig erweisen würde, dürften uns Menschen in naher Zukunft Schwimmhäute an Füssen und Händen wachsen, so als würden wir uns in das ursprüngliche Element zurückverwandlen.

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Donnerstag, 9. Juni 2016
Urworte, orphisch
Heutzutage wird Goethe nicht mehr oft gelesen, in meinem Bekanntenkreis lesen zwar fast alle, aber nur wenige getrauen sich an die Bücher von Goethe ran.

Man hat immer wieder versucht Goethes Gedichtezyklus Urworte zu deuten und immer wieder, wenn ich solche Interpretationen lese, stelle ich fest, dass es noch keine endgültige Interpretation dieses Gedichtezyklus gibt. Ich möchte hier auch keine neue Interpretation schreiben, sondern einfach diese Strophen zum lesen posten.

Urworte, orphisch
Dämon
Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Grusse der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So musst du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.

Das Zufällige
Die strenge Grenze doch umgeht gefällig
Ein Wandelndes, das mit und um uns wandelt;
Nicht einsam bleibst du, bildest dich gesellig,
Und handelst wohl so, wie ein andrer handelt:
Im Leben ists bald hin-, bald widerfällig,
Es ist ein Tand und wird so durchgetandelt.
Schon hat sich still der Jahre Kreis geründet,
Die Lampe harrt der Flamme, die entzündet.

Liebe
Die bleibt nicht aus! - Er stürzt vom Himmel nieder,
Wohin er sich aus alter Öde schwang,
Er schwebt heran auf luftigem Gefieder
Um Stirn und Brust den Frühlingstag entlang,
Scheint jetzt zu fliehn, vom Fliehen kehrt er wieder:
Da wird ein Wohl im Weh, so süss und bang.
Gar manches Herz verschwebt im Allgemeinen,
Doch widmet sich das edelste dem Einen.

Nötigung
Da ists denn wieder, wie die Sterne wollten:
Bedingung und Gesetz; und aller Wille
Ist nur ein Wollen, weil wir eben sollten,
Und vor dem Willen schweigt die Willkür stille;
Das Liebste wird vom Herzen weggescholten,
Dem harten Muss bequemt sich Will und Grille.
So sind wir scheinfrei denn, nach manchen Jahren
Nur enger dran, als wir am Anfang waren.

Hoffnung
Doch solcher Grenze, solcher ehrnen Mauer
Höchst widerwärtge Pforte wird entriegelt,
Sie stehe nur mit alter Felsendauer!
Ein Wesen regt sich leicht und ungezügelt:
Aus Wolkendecke, Nebel, Regenschauer
Erhebt sie uns, mit ihr, durch sie beflügelt,
Ihr kennt sie wohl, sie schwärmt durch alle Zonen -
Ein Flügelschlag - und hinter uns Äonen!

Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832

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Mittwoch, 8. Juni 2016
Ich bin wie ich bin
Wenn ich mich umschaue, im näheren und weiteren Umfeld, selbst im Bekannten und Verwandtenkreis, stelle ich fest, dass die meisten ein ganz bestimmtes Hobby haben. Sie rennen dem lieben Geld nach.

Ich weiss, Geld zu haben beruhigt, macht aber nicht glücklich und trotzdem ist es für viele Menschen das Wichtigste. Ich persönlich ticke da anders. Ob im Nadelstreifenanzug oder in Jeans, goldene Rolex oder Nullachtfünfzehn-Uhr, für mich ist es nur wichtig, Mensch zu sein.

Was nützen mir all die Statussymbole?

Nur weil ich besser dastehe und mein lieber Herr Nachbar sieht was ich trage und fahre? Nein, ich freue mich, wenn mich die Nachbarn grüssen, wenn sie mit mir reden und mich so nehmen, wie ich bin, so ganz nach dem Spruch von Konrad Adenauer: »Ich bin wie ich bin, die einen kennen mich, die anderen können mich.«

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