Mittwoch, 20. Juli 2016
Irrelevant
»Denn die einen stehen im Dunkeln und die anderen stehen im Licht; doch man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht.« (Berthold Brecht 1898-1956)

Sagt jemand, ich glaube an Gott, ist er religiös, sagt er, Gott redet mit mir, ist er irre.

Der Mensch glaubt nur was er sieht, alles andere ist irrelevant. Wir benutzen zwar den Strom, auch wenn diese Energie für uns nicht sichtbar ist, ausser beim Betrieb unserer Notebooks, Fernseher und anderen elektronischen Geräten. Wir Menschen meinen auch, eines Tages zu Sterben, obschon der Tod für uns nie sichtbar sein wird.

Ich persönlich glaube, es ist alles nur die Sichtweise, wie wir was sehen und sehen wollen und mit dem richtigen Fokus können wir auch die Menschen im Dunklen erkennen.

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Samstag, 16. Juli 2016
Durch-Blick-Set
Die Tage ziehen vorüber, wie die Wolkengebilde am Himmel.

Vor einer Woche war ich beim Augenarzt und bekam ein neues Brillen-Rezept, bestellte am selben Tag in Zürich die neue Brille, auf die ich jetzt immer noch sehnsüchtig warte.

Endlich wieder den Durchblick zu bekommen, ist schon eine verlockende Aussicht. Ab nächsten Donnerstag dürfte das neue "Durch-Blick-Set" fertig sei.

Im Geschäft nichts Neues. Warten auf die Kündigung und gesundheitlich auf bessere Zeiten.

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Dienstag, 12. Juli 2016
Urknall
Es war einmal vor vielen Jahren, da gab es einen fürchterlichen Knall, inmitten dem NICHTS. Es ist der Anfang von allem, von Raum Zeit und Materie und in dem Bruchteil einer Sekunde wurden all unsere Naturgesetze geboren, so wie wir sie heute kennen. Ein unvorstellbarer Schöpfungsakt.

Egal, ob man an die Big Ben Theorie glaubt oder nicht, interessant ist die Zusammenlegung sämtlicher Ereignisse, nach unserem messbaren Verständnis und erschreckend ist die Tatsache, was wir Menschen innerhalb eines Bruchteils einer kosmischen Sekunde alles geleistet haben.

Wir sind in der Lage innert Rekordzeit alles Leben auf der Erde zu vernichten.

Mit unserem Müll, unserer Habgier zerstören wir die Natur, unseren wertvollen Lebensraum und können Stundenlang an irgendwelchen Gipfeln über Massnahmen diskutieren, wie wir was wieder besser in den Griff bekommen könnten.

An unseren Schulen wird immer noch die Evolutionstheorie gepredigt, obschon diese wissenschaftlich gar nicht haltbar und meiner Ansicht nach auch ein völliger Blödsinn ist. Denn kein sozialisierter Affe würde seinen eigenen Lebensraum zerstören, so wie wir es machen.

Es gibt da eine kleine süsse Geschichte von einem Kometen.

Der Komet
Ein Komet fliegt ganz in der Nähe der Erde vorbei und fragt so beiläufig: »Hi, bei dir alles ok?«

Die Erde schüttelte den Kopf: »Nein, ich habe mir einen Virus eingefangen mit namens homo sapiens. Mich beisst und juckt es überall. Richtig ekelhaft.«

Der Komet überlegte nicht lange: »Soll ich meinen Kurs ändern und dich anfliegen, dann hast du bestimmt Ruhe.«

Die Erde schüttelte den Kopf. »Mach dir keine Mühe. Die Sonne hat mir gesagt, dass ich einfach Ruhe und Zeit brauche. Der Virus homo sapiens vernichte sich mit der Zeit selbst.«

Der Komet grinste: »Na, dann wünsche ich dir gute Besserung. Bis zum nächsten Mal.«
Autor unbekannt.

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Samstag, 9. Juli 2016
Dekadenz
Das Wort Dekadenz wird meistens im Zusammenhang grosser und mächtiger Kulturen verwendet. Historiker sagen: »Der Untergang Roms sei die zunehmende Dekadenz in der Gesellschaft gewesen.« Das Wort Dekadenz ist an und für sich nur eine Worthülse, ohne jegliche Transparenz und trotzdem weiss jeder was darunter zu verstehen ist. Dekadenz hat etwas mit Gier, Verschwendung und Ausschweifung zu tun und wird so auf die heutige Gesellschaftsform übertragen. Kürzlich habe ich in einem Bericht gelesen, die Jugend von Heute sei dekadent. Verrohung, Gewaltverherrlichung, Sittenlosigkeit und Werteverfall. Das ist natürlich völliger Blödsinn. Die heranwachsenden Menschen übernehmen ganz klar die Werte und Verhaltsformen von uns Erwachsenen, die ihnen unmittelbar als Vorbild dienen.

Unsere Jugendlichen bräuchten Vorbilder, zu denen sie aufsehen können, aber aus marktwirtschaftlichen Gründen werden ihnen Idole und Trugbilder in Fernsehen und Sport angeboten, die mehr als nur Zweifelhaft sind.

Ich denke da an all die hirnlosen Soaps, an die inhaltsleeren, primitiven Superstar-Pop-Model Castings Shows, wo es nur um Einschaltquoten geht und nicht um einen Unterhaltungsbeitrag mit Niveau. Hinzu kommen all die sozialen Netzwerke, die ihre Benutzer dazu bringen ihr Leben, ihre Freunde öffentlich zur Schau zu stellen. Ein Wettstreit um Aufmerksamkeit und Anerkennung und die neue Erfolgsmessung sagt wie du Aussehen musst um geliebt zu werden, was du haben musst um jemand zu sein.

Anerkennung um jeden Preis, koste es, was es wolle und genau diese oberflächliche Haltung leben wir in unserer erwachsenen Welt. Die immense Flut von Werbung in Fernseher, Internet und Zeitung, fragwürdige Entertainer die das Leistungsprinzip auf das Aussehen eines Menschen definieren, die makabere Vorstellung von Gehalt und Bonussystem in den Teppichetagen der Firmen.

Weder die Politik noch die Wirtschaft, und all die Medienmogule, sie können sich dieser Verantwortung nicht entziehen, es liegt in ihrem Sinn und Handeln, wie sich eine Gesellschaft entwickelt.

Eines jedoch ist klar, ein positives Vorbild können wir Erwachsene zurzeit für unsere jungen Menschen nicht sein und deshalb können unsere Jugendliche nicht dekadent sein, sondern unsere Gesellschaft ist gesamthaft als Dekadent einzustufen.

In weiter Zukunft wird irgendwann ein Historiker schreiben: »Der Untergang der Industrienationen sei die zunehmende Dekadenz in der Gesellschaft .«

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Freitag, 8. Juli 2016
Tagesstruktur
Mein Job, sprich Tagesstruktur, ist auf sandigem Fundament aufgebaut und wie es aussieht, werde ich in Bälde zu den Arbeitslosen gehören, was mich eigentlich gar nicht stört. Im Gegenteil, dieser Schritt ist schon längst überfällig.
Im Betrieb wird der Management Service, wo ich tätig bin, vollständig abgebaut, nach Polen verlegt.

Was mich persönlich an dieser Geschichte kratzt, ist die leidige Tatsache, dass genau diese jetzige Firma ein IT-Betrieb nach dem andern aufkauft, so ach die Firma in der ich früherangestellt war und danach werden die Mitarbeiter entlassen, die Arbeitsplätze ausgelagert und im Mutterland des Betriebs wird das Geld gehortet.

Pure Geldgier, ohne jegliche Sozialkompetenz.

Ändern kann ich dies nicht und von meiner Froschperspektive her gesehen, bringt jede Art von Trennung ja auch immer neue Chancen mit sich, Möglichkeiten sich neu zu orientieren und entfalten.

Da kommt mir ein Zitat von Oscar Wilde in den Sinn: »Arbeit erscheint mir nie als Realität, sondern als Mittel, der Realität aus dem Weg zu gehen.«

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Donnerstag, 7. Juli 2016
Werbung und nochmals Werbung
Wer kennt das nicht? Fernseher einschalten und was kommt als erstes? Werbung und nochmals Werbung.

Ein heisses Thema und du willst dich im Internet darüber schlau. Ein Klick und statt den erwünschten Infos, na was wohl, ein Popup nach dem Andern mit Werbung. Die meisten Websites völlig unübersichtlich, einfach zugemüllt mit Angeboten.

Kürzlich habe ich auf einer Microsoft Website nach einem technischen Problem gesurft. Ein klick und was wohl? Nein, diesmal keine Werbung, sondern ein Fenster mit der lapidaren Anfrage ob geholfen werden konnte, ohne dass man sich mit der angebotenen Lösung auseinander setzen konnte. Toll.

Ein Klick und alles wieder schliessen. Die Welt ist doch völlig meschugge.

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Montag, 4. Juli 2016
Tiefsten Tiefe
Im Moment der tiefsten Tiefe, in dem sich dem Menschen die vollkommene Vernichtung präsentiert, alles scheint Ausweglos zu sein. Kapitulation ist angesagt. Plötzlich öffnet sich eine andere Tür und alles wird von einem strahlenden Licht erfasst. Die schmerzliche Realität schwindet, doch bevor dieser Scheideweg Eintritt, muss man sich die Niederlage eingestehen können.

2010 überrollten mich zwei einschneidende Ereignisse. Scheidung im September und im darauf folgenden November der Krebs. Während der nachfolgenden Therapie wurde ich von der chronischen Erkrankung, dem Reflux, heimgesucht und jetzt im 2016, ein weiteres chronisches Leiden. Diabetes.

Seit dem Krebs sitzt mir der Tod im Nacken, dem Tod des Ego, der die unaufhaltsame Zerstörung aller Beziehungspunkte im Leben zur Folge hat. Ich weiss, dass ich dieses Schicksal annehmen muss, um diesen Leidensweg verlassen zu können, doch kämpfe ich zuzeit einen erfolglosen Kampf gegen die Folgen der Diabetes und kann und will diesen Zustand einfach nicht akzeptieren.

Die Diabetes hat ganz massiv im Bereich der Augen zugeschlagen und jetzt sind die Füsse dran. Es ist noch nicht absehbar, was alles auf mich zukommt, nur eines ist mir klar geworden.

Vermutlich bin ich noch nicht tief genug gefallen, um mein Schicksal so anzunehmen, wie es ist. Da steht noch Überzeugungsarbeit an.

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Sonntag, 3. Juli 2016
Blutbild
Das Blutbild vom Freitag ist für mich Positiv ausgefallen. Ziel der Ärzte, ein Blutzuckerspiegel von 5.5 - 7, und gemäss Labor wies ich ein Langzeitwert von 7.8 aus.

Ganz Nahe am definierten Ziel.

Alleine die Augen und der rechte, sich matschig anfühlende Fuss, machen mir zu schaffen. Das meine Lebensqualität mit dieser Krankheit weiter geschrumpft ist, ist mir klar. Doch mein Wunsch wäre, den Weg als Diabetiker zu leben, jedoch ohne neuen Komplikationen mit noch weiteren Einbussen der Lebensqualität.

Möchte einfach mal zur Ruhe kommen.

Da kommt mir ein Spruch von Herman Melville in den Sinn: »Das Leben ist eine Reise, die heimwärts führt.« Herman Melville 1819 – 1891.

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Donnerstag, 30. Juni 2016
Die Nacht
Die Nacht ufert über die Wiese heran, bis zur Abgrenzung des Gartensitzplatzes. Dort wird die Dunkelheit vom fahlen Licht, dass durch die geöffnete Tür des Wohnzimmers fällt, aufgehalten. Eine unsichtbare und nicht überwindbare Barriere.

Die Region der Freundin-Wohnung wird von der Dunkelheit umklammert. In den Strassenschluchten herrscht Ruhe. Keine Lichtfinger, die die Dunkelheit durchschneidet, keine Motorengeräusche, rein gar Nichts.

Der Schlaf konnte nicht gefunden werden, jetzt irren meine Gedanken umher. Unruhe, Nervosität herrscht. Kein Zustand um den Schlaf zu suchen. So geht das Leben auch des Nachts seinen Weg.

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Dienstag, 28. Juni 2016
Körper und Seele sind zwei verschiedene Dinge
Wir Menschen funktionieren fast wie eine perfekte Maschine. Am Morgen stehen wir auf, gehen zur Arbeit. Am Abend kommen wir nach Hause, gehen unseren Hobbys nach oder relaxen ganz einfach, lesen ein Buch, lassen uns vom TV berieseln. Wir versuchen einfach zu funktionieren. So gesehen ist die Welt wie eine grosse, Maschine und wehe, wir funktionieren nicht richtig.

Der Verstand, die Intelligenz des Menschen kann man mit einem Muskel vergleichen. Trainiert man diesen nicht regelmässig, wird er schlapp und kann seine Funktion nicht mehr ausführen. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Vernunft, Intelligenz und Menschlichkeit einsetzen.

Innerhalb der griechischen Hochkultur glaubte man, dass das Leben des einzelnen vom Schicksal bestimmt war, aber nicht nur das Leben, sondern auch das der Welt und dass die Ausgangslage der Kriege vom Eingreifen der Götter abhängig war und so die geschichtlichen Ereignisse lenkten.

Damit kann ich mich nicht so richtig anfreunden. Wenn jeder Mensch seine Vernunft und Intelligenz benützen würde, hätten wir Menschen ein fast Paradies auf Erden. Doch die Gier nach Macht und Geld entstellt das menschliche Tun.

Wir Menschen müssen uns mehr darauf besinnen, dass das Materielle nicht Alles ist, um Glücklich zu sein. Als Sokrates zum Tod verurteilt wurde, verweist er auf das Weiterleben der Seele nach dem Tod. Körper und Seele sind zwei verschiedene Dinge, der Körper bleibt zurück und die Seele wechselt die Dimension. So bleibt auch das Materielle zurück, aber das Erlebte wird uns weiterhin begleiten.

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